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Eclipse Sol-Air: Schizophilia (Review)

Artist:

Eclipse Sol-Air

Eclipse Sol-Air: Schizophilia
Album:

Schizophilia

Medium: CD
Stil:

Sophisticated Art Rock, aber holla

Label: Artist Station Records/Soulfood
Spieldauer: 51:15
Erschienen: 26.04.2013
Website: [Link]

Progressiver Rock mit Humor, produziert vom Mann mit der Mütze, Frank Bornemann? Das existiert und wird gekonnt vorgeführt von ECLIPSE SOL-AIR. Deutsch, Englisch, Französisch – kein Problem. So sicher wie die Band mit Prog- und anderen Versatzstücken umspringt, ist auch Sprache eine Spielwiese, die erfolgreich durchpflügt wird. Die kurzen deutschen Happen sind RAMMSTEIN im Prog-Wunderland. Der martialische Sprachduktus wird aufgenommen und in einen völlig neuen musikalischen Kontext gestellt. So erheiternd wie ergreifend, wenn es aus den Boxen drrröhnt: „Blauer Grund. [–] Stummer Mund. [–] Großhirnschwund. [–] Zufluchtsort. [–] Irrenhort. [–] Süßes Wort“.

ECLIPSE SOL-AIR können noch viel mehr, bewegen sich geschickt und bestechend zwischen Hardrock, JETHRO TULL geprägtem Folk Rock, Weltmusik; reisen kurz ins Mittelalter um furios wieder im Heute zu landen. Folkiger Prog mit hörspielartigen Einlagen, symphonische Elemente und filigrane Besinnlichkeit, die multinationale Band hat keine Berührungsängste, erzeugen auf effektivste Art Stimmungen zwischen Versunkenheit und Aufbruch, ganz wichtiges Instrument dabei die Violine. In den härteren Passagen klingt die Band schon mal wie eine in sich ruhende, äußerst entspannte Reminiszenz an die spanischen MÄGO DE OZ.

Schizophilia“ führt den auf dem Debüt „Bartók's Crisis“ eingeschlagenen Pfad mit ideenreichem Enthusiasmus fort. Ein erstaunlich leichtes, nie leichtgewichtiges Album, äußerst abwechslungsreich instrumentiert, souverän gespielt und eingesungen; mit einer wundervollen Balance zwischen ruhiger Innigkeit und dynamischem Sturm und Drang.

FAZIT: Je oller, je doller. Frank Bornemann produziert mit ECLIPSE SOL-AIRS Zweitwerk ein Album von solch einer Leichtigkeit, die man bei ELOY gerne mitunter gefunden hätte. Ein abwechslungsreicher Genuss, der IAN ANDERSONs Flöte, eine schmachtende Geige, Reggae, filigranen Funk, schmissige Gitarre und eine Menge Prog (ohne überbordende Keyboards) vereint, ohne je desolat zu wirken. Plündert die Musikgeschichte ähnlich wie Mr. Wilson, wirkt aber in seinem aufgekratzten Understatement einnehmender. Wobei hier eher RENAISSANCE, CURVED AIR, GROBSCHNITT, die bereits genannten JETHRO TULL (plus Szenefremdes), äußerst überzeugend als Blaupause dienen.
Art Rock mit Humor UND Tiefe? Existiert – und wie!

Jochen König (Info) (Review 7590x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Once Upon a Time
  • Destiny of Freedom
  • My Heart Belongs to You
  • Asylum
  • Watch Over You
  • Lydian Dream
  • Schizophilia
  • Final Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Bernd
gepostet am: 28.03.2016

User-Wertung:
14 Punkte

Ein wirklich tolles Album, das sehr von den beiden Gesangsparts profitiert. Zum Einen der männliche Part von Philippe Matic Arnauld-des-Lions, der - auch bei Liveauftritten - eine große stimmliche Präsenz ausstrahlt, zum Anderen der weibliche mit dem wunderbaren Gesang von Mireille Vicogne. Neben den "klassischen" Instrumenten (Gitarre, Bass, Keyboard, Drums) kommen als zusätzliche Bereicherung noch Flöte und Violine zum Einsatz.
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